Bringing to Birth Relationship with YHWH

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Karen Langton http://orcid.org/0000-0003-2387-8169

Abstract

In der hebräischen Bibel liegt die Kontrolle des Mutterleibes bei JHWH. Er öffnet und schließt den Mutterleib, kontrolliert Schwangerschaft und Geburt, und in Ps 22,10–11 und 71,6 gibt es – wenn auch nur kurze – Beschreibungen von JHWH als Geburtshelfer. Das Bild in den Texten ist physisch. Beiden Psalmen zufolge legt JHWH dem Säugling die Hände auf, und in Ps 22,10 legt er den Säugling an die Brust seiner Mutter. Das Bild ist auch konzeptionell zu verstehen. Aus dem Mutterleib hervorgebracht zu werden, ist eine Bewegung von der Dunkelheit zum Licht, vom Eingeschlossensein zu Enthüllung und Verletzlichkeit, von einem Zustand umgeben von schützender Flüssigkeit, in der JHWHs Anwesenheit garantiert ist, hinein in eine Welt, in der der Bittsteller JHWH beschuldigt, ihn verlassen zu haben (Ps 22,1–3), und bittet, ihn in seinem Alter nicht zu verlassen (Ps 71,9). Der Mutterleib ist ein Raum der Sicherheit, der im selben Raum existiert wie der absolute Zweifel. Er ist die Möglichkeit von Leben und Tod, Hoffnung und Verwüstung, großer Angst und überwältigender Freude. Er ist Wissen und Nichtwissen zugleich. Die Öffnung des Mutterleibs ist angesichts eines derartig vielfältigen Spektrums von physischen Aspekten und konzeptionellen Parametern eines der eindrücklichsten Bilder für die Beziehung der Menschheit zu JHWH.

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